Mosaic 4.0 nannte Gökhan Karakus vom türkischen Designstudio Emedya seinen Entwurf, der sich auf die islamische Kunst der Geometrie bezog. Die Firma Silkar/Akdo hatte ein Beispiel produziert.
Die Schau mit Produktideen aus der ganzen Welt will der Branche helfen, endlich von den Spielereien und Spinnereien wegzukommen
Zum 1. Mal fand auf der Xiamen Stone Fair 2018 (06.-09. März) die Ausstellung „Stone Infinite“ (Naturstein Unbegrenzt) statt. Der Untertitel war „Product Design Show“ und er umriss, um was es ging: gezeigt wurden Möglichkeiten, Naturstein in Alltagsprodukten zu verwenden.
Leitlinie war dabei, verkaufbare Objekte zu präsentieren. Denn das Produktdesign mit Naturstein litt in den vergangenen Jahrzehnten häufig darunter, dass Designer nur Spielereien oder Spinnereien hervorbrachten. Insofern verstand sich „Stone Infinite“ gewissermaßen als Aufbruch in ein neues Zeitalter: nach den Jahrzehnten der Spielwiese, quasi dem Kindergarten, soll nun das Produktdesign mit Stein erwachsen werden und auf den Markt gehen.
Das hatte natürlich Konsequenzen für die Gestaltung, die bei vielen der präsentierten Objekte bodenständig ausfiel.
Allerdings: Wenn der Grundsatz Form Follows Function Gültigkeit haben soll, ist überkandidelte Gestaltung nicht möglich. Zur Erinnerung: Form Follows Function meint, dass bei der Entwurfsarbeit die Funktionalität des Objektes das wichtigste Ziel ist; die Form, also das Aussehen, hat sich der Funktionalität unterzuordnen.
Ziel der Ausstellung war, das durchzuspielen. Wobei auch Platz für Objekte war, die über das Übliche hinausgingen.
Eine weitere Besonderheit war, dass Produktideen aus der ganzen Welt und nicht nur aus einem Land gezeigt wurde. Damit wollte die Xiamen Stone Fair einmal mehr ihren Anspruch untermauern, DIE Bühne für den Gedankenaustausch weltweit zu sein.
Organisiert wurde die Präsentation in einer Kooperation der Messegesellschaft Xiamen Jinhongxin Exhibition Co., Ltd. mit Stone-Ideas.com. Mitgewirkt hatten Designer und Firmen, die die Entwürfe produziert hatten
Fotos: Messegesellschaft / Peter Becker
Wie ein Tunnel in die Zukunft war die Präsentation gestaltet.
Designerin Joyce Wand hatte für die Firma Xiamen Fulin Stone gearbeitet und gezielt roten Marmor mit kräftigen Adern ausgesucht: für sie ist der Naturstein gewissermaßen das Fleisch der Erde.
Chris Basias von CT Light, Athen zeigte Lampen mit Marmor.
Die Firma 5th Gallery zeigte Objekte für den stilvollen Alltag in China und kombinierte Stein mit Holz.
Zu der Präsentation von 5th Gallery gehörte auch ein Gemälde im traditionellen Stil, bei dem die Dächer der Häuser aus Stein bestanden.
Coldspring aus den USA zeigte ein Beispiel für die Verwendung von Naturstein in Außenanlagen, hier: ein Brunnen im vielfach prämierten City Creek Center in Salt Lake City.
UMGG zeigte einen Beistelltisch, bei dem Stein und Holz nach Art der traditionellen Verzapfung zusammengefügt waren.
Die italienischen Designerinnen Francesca Pievani und Alice Zantedeschi (Studio Fili Pari) haben den Stoff „Veromarmo“ entwickelt: Marmorpulver wird in einem bestimmten Verfahren auf einen Mikrofilm aufgebracht. Wasserfest und winddicht. Die rote Farbe kommt vom Marmor Rosso Verona.
Einen Tisch für die Tee-Zeremonie zeigte die chinesische Möbelfirma Mo Xia. Für die Platte hatte sie den Naturstein Blue Larvikite der norwegischen Firma Lundhs verwendet.
Die Firma Jinsheng Stone setzte sich über das normale Rechteck hinweg, in das Steinplatten meist geschnitten werden, zersägte 2 Steinkugeln und setzte die Einzelteile neu zusammen.