In einer Welt, in der Tausende von Natursteinarten weltweit abgebaut werden, sodass ein massives Überangebot an allem besteht, gibt es nur sehr wenige Materialien, die nicht nur in großen Mengen verfügbar sind, sondern sich auch leicht verkaufen lassen, weil sie weltweit sehr beliebt sind. Beispiele hierfür sind der Carrara-Marmor aus Italien und der schwarze Granit aus Indien. Zu dieser exklusiven Liste kann nun auch die Taj Mahal-Quarzitfamilie hinzugefügt werden.
Vor einem Jahrzehnt wurde weltweit noch nicht viel Quarzit abgebaut. Brasilien war für seinen Granit bekannt. Die Taj Mahal-Quarzitfamilie mit ihren Steinbrüchen im Bundesstaat Ceará (Brasilien) war nur wenigen Menschen bekannt. Aber sehen Sie sich die Zahlen heute an.
Während die aktuelle Produktion von Taj Mahal-Quarzit auf etwa 2500 m3 pro Monat geschätzt wird, wird die monatliche Produktion unter Hinzurechnung anderer ähnlicher Materialien, die in der Region verfügbar sind, auf etwa 10.000 bis 15.000 m3 pro Monat geschätzt. Das entspricht einer monatlichen Produktion von 330.000 bis 500.000 m² im Jahr 2025, eine erstaunliche Zahl für einen Naturwerkstoff. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass die Quarzite der Taj Mahal-Familie mittlerweile das Fundament der brasilianischen Granitindustrie bilden.
Darüber hinaus ist die Popularität weltweit. Der größte Markt ist zweifellos die USA, wo nach einigen Schätzungen etwa 60 bis 80 % der Plattenproduktion hingeht. Aber auch die restlichen 20 bis 40 %, die 50.000 bis 100.000 m² pro Monat ausmachen, sind keine geringe Menge. Der größte Teil dieses Materials geht als Blöcke oder Platten nach China oder Europa.
Was erklärt diese enorme Beliebtheit? Laut Paulo Giafarov, einem renommierten Experten der Steinindustrie aus Brasilien, liegt der Grund in der warmen, angenehmen Ästhetik, die bei Planern und Endverbrauchern seit jeher beliebt ist. Dank seiner Vielseitigkeit lässt er sich von Architekten mit anderen Elementen in Wohn- und Büroräumen, beispielsweise Möbeln, kombinieren. Wie bei jedem Naturmaterial gibt es natürlich verschiedene Farbtöne.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Härte von Taj Mahal-Quarzit, die auf der Mohs-Skala bei 7,5 liegt, verglichen mit einer Härte von 3 bis 3,5 bei einigen anderen Materialien, die ebenfalls als vielseitig gelten und mit denen Taj Mahal-Quarzit oft verglichen wird, nämlich Crema Marfil, Bottichino und Travertino. Diese Härte ermöglicht neben der Verwendung für Fassaden und Fußböden auch eine Vielzahl von Anwendungen als hochwertiges Material für Küchenarbeitsplatten. Die leichte Verfügbarkeit bedeutet auch, dass Architekten ihn für Großprojekte spezifizieren können, was für viele andere Materialien nicht gilt.
In der Fachsprache gibt es mehrere Möglichkeiten, die subtilen und weniger subtilen Unterschiede zwischen den verschiedenen Sorten aus dem Steinbruch zu unterscheiden. Dies gilt auch für die Quarzite der Taj Mahal-Familie.
Die „Select“-Version ist ein homogenes Material mit ausgewogenen Strukturen.
Die „Standard“-Version bezieht sich auf ein Material mit mehr Strukturen und Adern. Manchmal gibt es weiße Bereiche auf den Platten oder sogar feine Kristalllinien.
Die ‚Commercial‘-Auswahl ist ein Material mit geringerer „Qualität“ im Vergleich zu Select und Standard.
Da Ästhetik jedoch etwas völlig Subjektives ist, kann der Endkunde durchaus entscheiden, die Sorten anders zu klassifizieren.
Wie hoch ist der prozentuale Anteil der einzelnen Sorten, die aus den Steinbrüchen kommen? Diese Frage ist schwer zu beantworten, da sie von Steinbruch zu Steinbruch variieren kann. Eine Schätzung wäre jedoch, dass etwa 10 % des abgebauten Materials als „Select“, 60 % als ‚Standard‘ und etwa 30 % als „Commercial“ klassifiziert werden.
In Uruoca, der Stadt, die dem Steinbruchgebiet am nächsten liegt, gibt es etwa 6 bis 8 Steinbrüche, von denen einige groß sind, wie Taj Mahal, Perla Venata und Matira, und es gibt auch kleine.
Wie lange wird die Popularität anhalten? Wer weiß, in dieser schnelllebigen Welt ist alles möglich, aber selbst in einer so unbeständigen Welt deutet alles darauf hin, dass die Quarzite der Taj Mahal-Familie auf absehbare Zeit zu den beliebtesten Natursteinen gehören werden.
Fotos: Paulo F. Giafarov