Schwarz ist schön

Wenn der Chef ins Telefon bellt “beschafft mir schlichten schwarzen Granit”, mag das ganz vernünftig klingen. Schließlich gibt es kaum schlichten, gleichmäßig schwarzen Kalkstein, der für eine Außenfassade geeignet ist und gleichmäßig schwarzer Schiefer hat nicht die entsprechende Festigkeit. Beide sind nicht farbecht und müssen genauestens auf Ausbleichung getestet werden, weil ihre Pigmentierung im Wesentlichen kohlenstoffhaltiger oder bituminöser Natur ist.

In der Zwischenzeit löst die Anfrage „schwärzer als schwarz“ eine ganze Odyssee durch Steinbrüche, Lager, Testlabors und zu Lieferanten etc. aus, und bescheidene Besipiele wachsen sich zu mühsam und zeitaufwendig erworbenen Mustern aus.
Das ist nun nicht wirklich das Szenario für eine kleine Bestellung von willkürlich geschnittenen Granitplatten oder –fliesen. Wenn die Bestellung monumentale Ausmaße mit großen, tadellos schwarzen Platten, die von allen vier Seiten dem Wetter ausgesetzt sind, annimmt, dann gewinnt diese Suche so richtig an Schwung. Richtig spannend wird es, wenn es auch noch einen knappen Liefertermin gibt und zu allem Überfluss irgendein Jahrestag ins Spiel kommt.
 
Terminologie
Was genau bedeutet „schwarzer Granit“? Wir entnehmen der Diskussion über die ASTM C119-95b Norm folgendes Zitat (bitte gut durchatmen!):
 
“Schwarze Granite: dunkle Eruptivgesteine, die von Geologen als Basalt, Diabas, Gabbro, Diorit und Anorthosit bezeichnet werden. Sie werden als Baumaterial, zur Verkleidung von Gebäuden, für Monumente und sonstige Zwecke verwendet und als schwarzer Granit verkauft. Die chemische und mineralogische Zusammensetzung solcher Steine unterscheidet sich ganz wesentlich von der echter Granite. Dennoch können sie an sich für dieselben Zwecke verwendet werden wie kommerzieller Granit. Sie verfügen über eine ineinander greifende kristalline Struktur, aber enthalten, anders als Granit, wenig oder kein Quarz oder Alkalifeldspat. Stattdessen bestehen schwarze Granite maßgeblich aus etwas bis sehr kalziumchloridhaltigem Plagioklasit, neben einem oder mehreren der üblichen dunklen steinbildenden Mineralien wie Pyroxen, Hornblende und und Biotit. Auf Grund ihres relativ hohen Eisen- und Magnesiumanteils bezeichnet man sie als oder ferromagnesiumhaltige oder mafische Mineralien. Anorthosit stellt eine Ausnahme dar, weil es zwar üblicherweise schwarz ist, aber fast ganz oder ganz aus kalziumchloridhaltigem Plagioklasit besteht.“
Soweit sind wir uns also einig. Nun können wir Schwarzen Granit als Oberbegriff verwenden und mit den (geologisch korrekten) Namen in kursiver Schrift anbieten.
 
Es ist jedoch nicht immer klar, was hinter diesen Namen steckt. Von der Mineralogie her ist Basalt feinkörniger Gabbro, wird aber selten so genannt. Der Käufer, der nach Gabbro sucht, ist entmutigt, wenn er vom Verkäufer stattdessen unabsichtlich Basalt angeboten bekommt und macht sich auf zum nächsten Händler. Ebensowenig wird Norit in der Normbeschreibung genannt, ist aber eigentlich Gabbro mit mehr Orthopyroxan als Clinopyroxen. Dieser mineralogische Überschuss mag für einen Geologen wenig überraschend sein, aber erschwert die Verwendung wissenschaftlicher Begriffe im alltäglichen Geschäft.
Die Information (in kursiv) laut Norm ist, dass das mafische Eisen mit seinen Mineralien dem Stein seine schwarze Farbe verleiht. Genauer gesagt sind es die Magnetitnadeln , die dem Belfast Black die tiefschwarze Tönung geben (s. unten). Das hilft dem Steinberater bei der Einschätzung – alles, was der Chef wollte, war ja schwärzer als schwarz.
 
Bis vor kurzem wurde die Diskussion um ASTM als eher informativ als von großem Interesse in Bezug auf die Norm betrachtet. Durch die Umsetzung der CEN Steinnormen mit verpflichtenden petrographischen Beschreibungen als Ausgangspunkt, müssen sie jetzt jedoch ernster genommen werden. Sie bestimmen die Technischen Daten, die für den Preis und die Qualität stehen, was beides in der Branche von großer Bedeutung ist, und bilden außerdem die rechtliche Grundlage für Käufer wie Verkäufer.
Dies gilt besonders für die schlichten schwarzen Granite, wo die Korngröße der Grundsubstanz durch die ganze Lagerstätte hindurch gleichmäßig sein muss. Das führt ziemlich oft dazu, dass die Ertragsrate (also der Anteil des verkäuflichen Materials gemessen an der Gesamtmenge des abgebauten Materials) bei unter 5% des Ursprungsmaterials liegt, sehr zum Leidwesen des Steinbruchbetreibers. Die ideale Korngröße für den Hauptbestandteil Plagioklas sollte bei einem feinkörnigen Material im Schnitt unter 0,5 mm liegen.
 
Farbe
Wenn die Platte fertig ist, kann die Farbe von pechschwarz (was auch immer man darunter versteht) bis dunkelgrau variieren. Der polierte oder geschliffene Stein kann Flecken haben, von denen manche glitzern wie z.B. in Galaxy Black oder kleine weiße Pünktchen in allen möglichen Größen, Formen, Farben oder Schattierungen haben. Andere haben vielleicht einen bräunlichen, bläulichen oder grünlichen Ton und können mit dem Zusatz tief-, dunkel-, mittel-, hell- oder gräulich-  beschrieben werden. Oft gibt es einen sanften Übergang von den Schwarz- zu den Grautönen in einem Steinbruch, was einen gezielten Abbau erfordert um Farbabweichungen und zusätzliche Abbaukosten zu vermeiden. Muster für die Untersuchung müssen auf einer Seite poliert werden und auf der gegenüberliegenden geschliffen, selbst wenn geschliffen gefragt ist, da die wahre und dauerhafte Farbe durch das Polieren zum Vorschein kommt, ebenso wie eventuelle Fehler.
 
 Bezeichnungen
Dank der Bezeichnungskriterien in den allgemein anerkannten CEN-Normen erübrigt sich die Diskussion um wissenschaftliche/kommerzielle Bezeichnungen hoffentlich. Um der guten alten Zeiten willen, wollen wir dennoch einige Namen für „Schwarze Granite“ (oder dunkelgraue mit einer schwarzen Grundsubstanz) betrachten. Einige der Originalnamen werden immer noch verwendet, um bestimmte Sorten zu kennzeichnen. Die kursiv geschriebenen Namen sind wahrscheinlich die am häufigsten verwendete Bezeichnung, vor allem für die alten Hasen in der Branche.
Die Unterteilung in Kategorien hängt von den Normen für die petrographische Untersuchung (CEN 12407) von zufällig ausgewählten Mustern von Oberflächen von Steinbrüchen und Lagerstätten ab, die sich im Laufe der Jahre womöglich verändert haben und damit vielleicht nicht mehr aussagekräftig sind. Die Kategorien können sich sogar für Stein ein- und desselben Abbauortes unterscheiden. Auf jeden Fall gibt die Liste nur Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Umsetzung von CEN 12407 wird die Situation in naher Zukunft womöglich ordnen und ein Name wird ein richtiger Name sein. Zu den bekannteren Industrievarianten gehören:
 
Gabbros
Belfast Black - Nero Assoluto; SSY Africa; Marlin; Nero Africa (S.A)
Rustenburg Grey (S.A)
Bertania - Noir Royal, Rustenburg Black; Starlight (S.A.)
Impala - Jasberg; Rustenburg
Saari Black (Finnland)
Monzodiorite
Brazil Black- Black Ceara
Ebony Black-Swedish Black ;SS
 
Diabas
Finnish Black
Svart EGC; Black EGC (Schweden)
 
Diorit
Kuru Black- Kuru Black Star; Tempere (Finnland)
Negro Ochavo-Negro Valencia (Spanien)
Indian Black-KH Black( Indien)
Salem Blue (Indien)
Star Galaxy -Black Galaxy; Galaxy Gold (Indien)
Zimbabwe Black -Nero Zimbabwe; Belfast Zimbabwe (Afrika)
                             Nero Fine; Nero Coarse; Dark Grey Zimbabwe
Itaoca (Brasilien)
 
Dolorit
Transkei Black (Transkei)
Kalopa Black (Malawi)
Omenje Dolerite (Namibia)
 
(Gabbro) - Anorthosit
Angola Black; Palm Black; Egal Black
 
Die verschiedenen kursiv geschriebenen Namen werden typischerweise in bestimmten Ländern verwendet, z.B. Jasberg und Bertania in Belgien. Jeder Name hat seine eigene Geschichte oder Anekdote. So wurde Bon Accord nach einem Platz in Aberdeen benannt. Wenn man nach einem Stein sucht, der ein bisschen außergewöhnlich ist und nicht in großen Mengen verwendet wird, hilft vielleicht ein Blick in ältere Aufzeichnungen und Ausschreibungen bei der Entscheidung, abgesehen von den Empfehlungen des Lieferanten.
 
Herkunft
Die Hauptlieferanten von schwarzem Granit sind traditionell Südafrika, Skandinavien, Angola und Brasilien. In den letzten Jahren sind China, Indien und jede Menge kleinerer Lieferanten dazugekommen.  
 
Zu dem tiefschwarzen Belfast Black aus Südafrika gibt es ausführliche technische Daten. Der Abbau begann in den frühen 1960er Jahren und die kurze Beschreibung im Folgenden ist typisch für schwarzen Granit, wenn nicht sogar auch für die geologischen Gegebenheiten in anderen Teilen der Erde.
 
Der “schwarze Granit” Belfast stammt aus einem Gebiet mit dunklem Gabbrogestein und liegt ungefähr auf der Hälfte des Tiefengesteins des Bushveld-Intrusivkomplexes mit basischen Schmelzen. Jahrzehnteland wurde tonnenweise Naturstein abgebaut und vermarktet, vor allem für die Grabmalindustrie im In- und Ausland. Anders als die meisten echten Granite hat Gabbro normalerweise eine deutliche Eruptivschichtung, die den Ablagerungen von Sedimentgesteinen ähnelt.
Die Gabbrovorkommen verlaufen grob in Nord-Süd-Richtung parallel zu dem generellen Verlauf im Bushveld-Komplex , und weichen dabei ca. 17 Grad westlich ab. Das Gebiet erstreckt sich über eine Länge von 44 km. Es wird in Richtung Süden erheblich dicker, und zwar von 175 m ganz oben im Norden bis 800 m im Süden. Die Abgrenzung zu heller gefärbtem Gabbro ist nicht immer ganz streng, sondern es gibt einen Übergang von schwarz zu grau. Im Süden ist ein Gebiet innerhalb des dunklen Gabbro ganz tiefschwarz.
 
Der schwarze Granit Belfast ist fast schwarz, wenn er poliert ist, aber mit einer rauen Oberfläche hellgrau. Das ist sehr vorteilhaft, wenn man Gedenksteine beschriften will, weil die Buchstaben sich dann besser hervorheben.
 
Laut den Produzenten bleibt die Qualität des Steins mit zunehmender Tiefe im Allgemeinen gleich oder wird sogar besser, aber die Klassifizierung verschlechtert sich dabei oft. Qualität und Klassifizierung schwanken von Steinbruch zu Steinbruch, und manchmal sogar innerhalb desselben Steinbruchs.
 
Die beste Qualität von Belfast findet man normalerweise im mittleren Teil eines Gebietes mit dunklem Gabbro. Die dunkle oder schwarze Farbe des Gabbro entsteht in erster Linie durch den Überschuss an kleinen Magnetitnadeln im Kumulusplagioclasit, die parallel zu der kristallographischen Richtung liegen, wobei die eisenhaltigen Mineralien rund 8% ausmachen. Oft liegen solche kaum zu unterscheidenden Materialien Seite an Seite mit einer natürlicherweise weniger stabilen Schicht, so dass dieser „leichtere“ Zugang den Abbau erheblich erleichtert.
Bleiben wir mal in Afrika – in Botswana findet man schwarzen Diorit, der im Wesentlichen für Aggregate abgebaut wird. In Malawi gibt es massive und feinkörnige Doleritgesteinsgänge und in Namibia fein bis mittelfein gekörnte Dolerite. In Tansania gibt es Dykes oder Gesteinsgänge mit dem schwarzen Granit Dodoma und die in Mosambik warten noch darauf, weiter erschlossen und eingestuft zu werden.
In jüngster Zeit werden größere Steinabbaugebiete in China und Indien erschlossen. In China kommen bedeutende Mengen aus dem Gebiet von Shanxi und werden unter verschiedenen Sorten wie Mongolian Black, Supreme Black, Nero Assoluto und einfach Shanxi Black vermarktet. Letzterer wird in Datong abgebaut und zwar in einer Größenordnung von 10.000 m3 pro Jahr bzw. von Februar bis Oktober, um dem rauen Klima in 2000 m Höhe zu entgehen.
Indien gelangte 1968 auf die Landkarte der Produzenten schwarzen Granits, als die erste größere Lieferung von Dharmapuri nach Japan ging, nachdem sie vorher einige kleinere Muster geschickt hatten. Ein weiteres für die Marktpräsenz von schwarzem Granit wichtiges Ereignis war, als die staatliche Organisation Tamil Nadu Minerals den Handel mit schwarzem Granit vor Ort regulierte, indem sie die Preise je nach Qualität, Klassifizierung und Größe der Blöcke regulierte. Zu den Sorten gehört dunkel, mittel, hell und gräulich, wobei wiederum gilt, dass die schwarzen Sorten weniger schwarz sein können als die viel gerühmten „schwärzer als schwarzen“ Sorten.
In den Staaten Tamil Nadu, Karnataka and Andhra Pradesh gibt es sehr große Lagerstätten von schwarzem Granit. Die besten pechschwarzen Granitsorten kommen aus Kummam, Karsanur, Tindivanam, Paitur, Atur in Tamil Nadu, Charmarjanagar und Kollelgal in Karnataka und Warrangal in Andhra Pradesh.
 
In den Bezirken Dharmapuri und Mettur in Tamil Nadu, Chittoor und Khammam in Andhra Pradesh und Kanakpura bei Bangalore gibt es weitere riesige Lagerstätten von schwarzem Granit. Dort findet man verschiedene mittlere und hellere mittlere schwarze Granite vor.
 
Im Fernen Osten sind die Hauptproduktionsstätten Shanxi und Shandong in China. Dort gibt es viele Sorten von schwarzem Granit mit Namen wie Snow Black, Ji Nan Black, Mongolian Black neben dem allgegenwärten Nero Assoluto, und viele Untersorten aus vielen einzelnen Steinbrüchen unter vielen Namen und Handelsbezeichnungen.
 
Brasilien ist unter den weniger spezialisieren oder kleineren Lieferanten von schwarzem Granit. Es war schon sehr zeitig auf dem Markt mit dem traditionellen Black Tijuca - Andes Black, aus einer Lagerstätte, die von einem Nationalpark verschluckt wurde, und  St.Gabriel Black. In letzter Zeit werden einige Sorten wie z.B. Sonic Black angeboten. In anderen lateinamerikanischen Ländern wie Suriname gibt es unerschlossenen Dykes mit schwarzem Granit, die sich wie Schlangen durch relativ große Gebiete erstrecken; in Argentinien gibt es einige Lagerstätten wie La Rioja black am Fuße von Andenausläufern und in Uruguay bemüht man sich sehr, das Material aus denden Dykes zu vermarkten, das zwar von guter Qualität aber nur von begrenzter Dicke ist.
 
In Kanada, Schweden und Finnland gibt es zwar große Lagerstätten erstklassiger Granite, die im Handel teilweise unter hoher Qualität geführt werden, aber sie gehen unter angesichts der unendlichen Menge an farbigen und heller getönten Sorten auf dem Markt.
 
Klassifizierung
Die Qualität und der Preis von “schwarzem Granit” hängt von der Farbtiefe und Korngröße des Steins ab. Je dunkler der Stein und je feiner die Beschaffenheit, desto höher die Qualität und damit die Nachfrage. Die Klassifizierung von rohen Steinbrocken hängt ebenso von der Farbe und der Beschaffenheit ab, sowie von Adern, Rissen, kleinen und nicht so kleinen weißen und wolkigen Flecken, während bei den fertigen Platten die Farbe und die Beschaffenheit die ästhetischen Parameter sind.
 
Physikalische Eigenschaften
Da die Nachfrage hauptsächlich nach einer möglichst feinen Körnung besteht, sei es völlig Schwarz oder in der Grundsubstanz eher dunkelgrau, wie z.B. bei Rustenburg, sind schwarze Granite langlebiger als andere Granitsorten. Das liegt daran, dass sie so kompakt sind und das zeigt sich wiederum deutlich in hervorragenden Testergebnissen, die weit über den Anforderungen der internationalen Standards für Granit liegen. Eine gängige Sorte hätte folgende physikalische Eigenschaften von Bedeutung:
 
African Black / Grey
Spezifisches Gewicht: 2,94 g/cm3
Wasseraufnahme: 0,08%
Druckfestigkeit: 265 MPa
 
Bei solchen Werten spielen andere physikalische Eigenschaften kaum eine Rolle.
 
Mögliche Fehler
Abweichungen bei Struktur und Farbe sind bei den Sorten, die als „gleichmäßig“ vermarktet werden, kaum zu akzeptieren. Derartige Abweichungen sind für den Käufer leicht zu erkennen und ermöglichen es ihm ohne weiteres, auf die vertragliche Übereinkunft zu verweisen. Je feiner die Körnung oder Grundstruktur, desto einfacher ist es, Unregelmäßigkeiten festzustellen, da sie herausstechen, wie z.B. „reflektierende“ Stellen bei einigen Sorten oder „Ölflecken“ bei anderen. Eine petrographische Untersuchung zeigt normalerweise die instabilen Mineralien in dem Stein, der zu Zerfall, Verwitterung und Veränderung neigt, was je nach Einsatzort und Umgebungsbedingen zum Tragen kommen kann.
 
Die Fehlersuche führt manchmal zurück zum Steinbruch, wo der verwitterte Teil der Lagerstätte oder des Felsens nicht abgetragen wurde, oder die angegriffene obere Schicht nicht sorgfältig genug entfernt wurde, bevor die rohen Blöcke zur Weiterverarbeitung verladen  wurden. Lagerstätten in Gesteinsgängen erfordern besondere Sorgfalt, da die Qualität sich seitwärts ändert, besonders, was die Farbe betrifft. In Grenzfällen macht die Anreicherung mit Magnetit sie kommerziell vermarktbar. Andererseits machen erhebliche Mengen an Amphibol und zu sehr serizitierten Feldspaten die polierte Oberfläche womöglich stumpf im Laufe der Zeit. Wenn der Steinbruch vor dem Abbau der Bestellung sorgfältig inspiziert wird, spart man Mühe und Geld. Es hilft dem Lieferanten unnötigen Transport und Verpackung zu vermeiden, und dem Kunden außerdem Ärger und das teure Nichteinhalten von Terminen.
 
 Verwendung
Traditionell wird schwarzer Granit hauptsächlich für Grabsteine und andere Gedenksteine verwendet, und in geringerem Maße auch für verschiedene Arten von Theken, besonders in der Finanzwelt, außerdem für dekorative Zwecke, elegante Einfassungen und Luxus-Bodenbeläge.
 
Während der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts hat schwarzer Granit einen neuen Markt erobert, und zwar für Kriegsdenkmäler, wobei sich der Geschmack sehr gewandelt hat im Vergleich zu den früheren hauptsächlich weißen oder hellen militärischen Gedenkstätten, wie z.B. die britischen Kriegsgräber oder die Monumente der amerikanischen Streitkräfte.
Zu den bemerkenswerten Monumenten gehören die Vietnamgedenkstätte in Washington aus Granit, der von der Firma Oriental Select Granites geliefert wurde und aus Steinbrüchen wie Chamarangar in der Nähe von Mysore, Sacramento  und Springfield stammt, und die Astronautengedenkstätte bei dem Kennedy Space Centre in Florida. Für letztere wurde schwarzer Granit der Sorte Premier Plus verwendet. Die Gedenkstätte für die Opfer der Atombombe in Hiroshima besteht auch aus schwarzem Granit.
Diese spezielle Verwendung im Zuge von Konflikten und militärischen Auseinandersetzungen bestätigt, dass Kriege tatsächlich einen Einfluss auf die Mode bei Gedenk- und Grabstätten haben. Schwarzer Granit wird auch in Zukunft zu diesem Trend gehören, was der Steinindustrie den Anreiz gibt, den Abbau in den Steinbrüchen so sorgfältig voranzutreiben wie bei vielen anderen Steinsorten.