Pawel Bereza pawbereza@gmail.com
1. Insgesamt haben die Bauvorhaben in dem Land zugenommen, vor allem im Bereich Wohnen sowie eher im niedrigeren und mittleren Marktsegment. Bei diesen Gebäuden wird vor allem im Foyer- und Eingangsbereich Naturstein verwendet, und an den Fassaden bis zum ersten Stock hoch.
2. Was die Farben anbetrifft – im Moment ist grau, grau und außerdem noch grau in Mode, mal abgesehen von polnischem Sandstein. Daher wird in großem Maßstab billiges Material aus China importiert, ebenso wie graue Granitplatten aus Spanien.
3. Der Marktanteil von künstlichem Stein ist erheblich gewachsen.
4. Preisdruck besteht bei allen Steinsorten durch das relativ billige Material aus China und Taiwan.
5. Im Grabmalsektor dominieren billige chinesische Produkte den Markt. Darüber hinaus erobern dicke Platten und auch fertige Grabsteine aus Indien zunehmend den Markt. Da der Gesamtmarkt für Grabsteine stabil bleibt, geht dieser Anstieg zu Lasten importierter Blöcke, die dann von polnischen Steinmetzen in fertige Grabsteine verwandelt werden. Qualifizierte Fachkräfte zu finden ist ebenso nicht einfach, so dass auch deshalb der Markt für importierte Grabsteine wächst.
6. Investitionen in Maschinen haben zugenommen. Unter anderem sind viele Wasserstrahlmaschinen sind angeschafft worden, wobei die meisten nicht voll ausgelastet sind. Zwar wurden EU-Subventionen für Polen bereits bis zum Jahr 2020 zugewiesen - ein wichtiger Faktor beim Kauf neuer Maschinen- , doch die Auszahlung der Gelder scheint sich erheblich zu verzögern, was wiederum die Entscheidung irgendwelche Investitionen zu tätigen verzögert, nicht nur bei Maschinen.
7. Das Vertrauen in die Wirtschaft ist nicht groß, Polens Rating wurde herabgestuft. Die polnische Währung, der Zloty, hat gegenüber dem Dollar an Wert verloren, so dass Importe teurer sind.
8. Polen verfügt nur über begrenzte eigene Natursteinvorkommen. Was produziert wird, ist kaum auf dem eigenen Markt zu finden, weil der gesamte polnische Granit, der Strzgom, nach Deutschland exportiert wird. Neue Steinbrüche werden nicht erschlossen.
9. Ein neuer Markt für teurere Materialien wie Onyx und hochwertigen Kalkstein entwickelt sich. Insgesamt spielt er aber keine große Rolle.
10. Die Gesamteinschätzung hängt stark mit der Regierungspolitik zusammen, die anscheinend einem schnelleren Wachstum entgegenwirkt. Polen bleibt einer der wenigen Wachstumsmärkte bei Naturstein, aber der Branche könnte es viel besser gehen, wenn das wirtschaftliche Umfeld positiver wäre.
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