Hausbesitzer haben heutzutage die Qual der Wahl bei den Arbeitsplatten für die Küche. Da gibt es u.a. welche aus Kunstglas, Zement, Laminat, Kunststoff, Keramikfliesen und Kunststein und man versucht meistens, sie möglichst so aussehen zu lassen, als wären sie aus Naturstein. Und selbst bei Naturstein muss man sich entscheiden zwischen Granit, Marmor, Schiefer, Speckstein, Kalkstein und Steinfliesen. Wenn man heute Granit einkauft und verwendet, ist man auf dem Markt auf der sicheren Seite, denn er wird von 35 bis 45 % der Käufer gewünscht. Granit zu verwenden hat zahlreiche Vorteile, und da es sich um ein Naturmaterial handelt, ist jede Arbeitsplatte ein Unikat durch die spezielle Farbe und Maserung. Die Käufer finden oft, dass Granit leicht zu pflegen ist und stellen sogar heiße Töpfe direkt vom Herd auf die Steinplatte, was zwar nicht unbedingt zu empfehlen ist, einem bei einem anderen Material aber überhaupt gar nicht erst in den Sinn käme. Außerdem ist Granit ein grünes Produkt, d.h. umweltfreundlich und recyclebar. Granit fühlt sich angenehm kühl an, da er keine Wärme leitet und er isoliert gut. Er wertet ein Zuhause auf und bringt eine Farbe dorthin, die kein anderes Produkt bieten kann. Für Küchenarbeitsplatten gibt es nichts Besseres als Granit und er ist besonders kratzfest und robust. Einige Granite verschmutzen, wenn sie nicht richtig versiegelt sind, besonders wenn säure- oder ölhaltige Stoffe auf den ungeschützten Stein kommen. Der Stein benötigt ein Minimum an Pflege und sollte direkt nach der Benutzung mit Wasser und Seife gereinigt werden. Behandeln Sie Ihre Arbeitsplatten wie Sie einen wunderschönen Mahagonitisch behandeln würden und Sie haben ewig Freude daran. Auf dem Markt gibt es flüssige Produkte oder Tücher zur Reinigung und Pflege und zur regelmäßigen Versiegelung. Wenn man das weiß, kann jeder gut mit einer Granitarbeitsplatte zurechtkommen.
Heute gibt es eine riesige Auswahl an Granit und bei den hunderten von Sorten hat man die Wahl zwischen vielen verschiedenen Farben und Mustern, und nun auch noch Endbehandlungen. Viele Lieferanten bieten darüber hinaus eine Langzeitversiegelung dazu an und geben Garantie darauf.
Wie findet man die richtige Sorte für die eigene Küche? Da gibt es viele Möglichkeiten. Manch einer sucht sich einen Innenarchitekten, der alle Teile, die Küchenschränke und den Granit zusammenstellt und plant. Manche Eigentümer wollen das lieber selber machen. Bevor ein Kunde einen Stein auswählt, muss er erst einmal allgemein etwas über Granit wissen und fast genauso wichtig ist es, sich über den Lieferanten oder Hersteller/Einbauer schlau zu machen. Man kann Granit entweder wählen, indem man einen Hersteller oder Produzenten aufsucht, oder indem man zu einem Großhändler geht und dort Platten auswählt, oder man geht zu einem Einzelhändler und betrachtet dort kleine Bruchstücke und Steine. Es empfiehlt sich, sich mit dem Granit und dem Geschäft so zu befassen, als würde man ein Auto erstehen. Man sollte alles wissen und genau überprüfen. Ein paar Vorschläge, wie Sie dabei vorgehen können, finden Sie im Folgenden.
Zunächst ist es so, dass viele der heute angebotenen und ausgesuchten Granite eine Maserung haben. Früher haben Architekten und Innenausstatter eher eine gewerblichere Steinsorte ausgesucht, die kein Muster hatte und in der Körnung und Struktur eher einheitlich war. In der Küche wollen viele Kunden jedoch Vielfalt, verschiedene Farben, Maserung und Leben. Um da das richtige zu finden, sollte man erst einmal die Grundfarbe aussuchen, die zu den Küchenteilen, Wänden, Armaturen, dem Boden und dem gesamten Design passt, so dass die Auswahl eingegrenzt ist. Man sollte verschiedene Ausstellungsräume und Händler besuchen, da sie nie dasselbe Angebot haben. Wenn Sie etwas Aufwand betreiben, werden Sie eine große Auswahl vorfinden. Sobald man sich anhand eines kleinen Musters grundsätzlich mal für eine Art Stein entschieden hat und sich damit etwas festgelegt hat, sollte man mindestens drei Muster aus diesem Bereich auswählen und darauf bestehen, von diesen große Platten zu Gesicht zu bekommen. Das öffnet Ihnen womöglich die Augen und sie werden vielleicht denken: „Ist das wirklich derselbe Stein, den ich im Ausstellungsraum gesehen habe?“ Sie sehen Leben und eine gewisse Ausgewogenheit, oder eben, dass diese Ausgewogenheit fehlt, und dass das eine Ende der Platte genau die Farbe und Maserung hat, die sie wollten und das andere Ende nicht. Diese Ausgewogenheit ist sehr wichtig.
Bevor man loszieht, muss man auch wissen, wie viel Granit man überhaupt braucht. Wenn möglich, sollte man die Pläne mitbringen, so dass man die Granitplatten eventuell sogar so hinlegen kann, wie die Arbeitsplatten später eingebaut werden, so dass man sich ungefähr vorstellen kann, wie die Teile dann aussehen, wenn die Platten geschnitten sind. Man muss sich auch klar darüber sein, dass eine Naht oft unvermeidlich ist, weil der Größe Grenzen gesetzt sind. Wo diese Naht sein wird, entscheiden Sie mit Ihrem Hersteller. Manchmal braucht man L-förmige Platten und auch bei ihnen ist die geschickte Planung wichtig. Ich habe gerade eine Küche gebaut, wo der Hersteller gewährleisten musste, dass die Teile von dem L aus einer Platte bestehen, so dass es bei sorgfältigem Einbau so aussieht, als wäre alles aus einem Stück. Ich bestand darauf, hier und dort zu gucken und auszuwählen und dann entschied ich mich für drei oder vier Platten für diese Küche in Bezug auf Ausgewogenheit, Farbe, Maserung etc., egal wie sie geschnitten werden, und wo hoffentlich das Muster in der Mitte der Arbeitsplatte wäre. Mit anderen Worten, die meisten Arbeitsplatten sind 60 cm tief, aber die Platten über 120 cm groß. Daher sind zwei Längsschnitte notwendig und ich musste wissen, ob Ausgewogenheit zwischen der oberen Hälfte der Platten und der unteren Hälfte besteht, und sie gut zusammenpassen bzw. ineinander übergehen. Bei den größeren Einzelplatten sorgte ich dafür, dass genau dort geschnitten wurde, wo ich es dem Hersteller gesagt hatte und es festgelegt hatte, damit es genau das war, was ich wollte. Auch bei den Ausschnitten für die Geräte bestand ich auf genau der von mir gewünschten Positionierung. Das kostete natürlich Zeit, aber es war Zeit und Geld wert, weil das Ergebnis exakt dem entsprach, was ich erwartet hatte. Manch einer ist enttäuscht, wenn er am Ende die eingebauten Platten sieht, weil er sich nicht genug damit beschäftigt hat und nicht genug mit dem Hersteller zusammen gearbeitet hat, so dass dieser versteht, was er tun muss, um es dem Eigentümer recht zu machen. Nehmen Sie sich Zeit und Muße bei der Auswahl, und es wird sich auszahlen.
Was man noch wissen sollte, ist, dass einige Farben problematischer sind als andere. Weiße und ganz schwarze Granite weisen mehr Schönheitsfehler auf als andere Farben. Manche tiefschwarze Sorten sind kein echter Granit und verfügen nicht über den Quartzanteil im Stein, der vor Verschleiß der Arbeitsplatte schützt. Diese Sorte neigt mehr zu Verschmutzung durch Fett und zu Kratzern und sogar Sprüngen. Falls Sie schon mal ein weißes oder schwarzes Auto hatten, werden Sie Ihre Erfahrung bei der Auswahl der richtigen Farbe sofort einbringen. Diese Steine verlangen schlicht und einfach mehr Umsicht und Pflege. Fragen Sie Ihren Hersteller auf jeden Fall genauestens, wie die Arbeitsplatte zu pflegen ist, und fragen Sie auch den Lieferanten und alle möglichen anderen. Je mehr desto besser, denn man kann nie genug Informationen haben.
Eine weitere wichtige Überlegung sind die Kanten und die Dicke. Ich persönlich bevorzuge Arbeitsplatten mit einer Dicke von 3 cm, die nicht die Welt mehr kosten als die 2 cm dicken, aber einfach viel besser aussehen. Manchmal schlagen die Hersteller vor, eine sagen wir mal 2 cm dicke Platte zu nehmen und eine Kante von 2 cm daran zu laminieren, so dass die Kante insgesamt 4 cm dick ist. Meinetwegen – auf jeden Fall sollte man sich Muster davon ansehen und sich überzeugen, dass man die Naht, die Farbe des Klebers und das Aussehen der Ecken so akzeptieren kann. Die Ecken sind auch von großer Bedeutung und ich würde immer empfehlen sie abzurunden, denn wenn Sie jemals gegen eine nicht abgerundete Ecke gelaufen sind, wissen Sie, wovon ich spreche. Als letztes muss man sich noch für ein Kantendesign unter ca. 20 oder mehr entscheiden. Manche Hersteller werden Ihnen vielleicht nur zwei oder drei zeigen, aber da gibt es etliche weitere Möglichkeiten, die Ihnen eventuell besser zu sagen könnten, und natürlich variieren auch die Preise. Ob sich eine Ausgabe lohnt hängt von Ihrem Budget und Designwunsch ab. Bitten Sie um einige Kantenmuster in der von Ihnen gewählten Granitfarbe und lassen Sie ggf. ein Eckmuster speziell für sich anfertigen, das Sie auch aufbewahren sollten, um einen Beleg der gewünschten Qualität zu haben, und auch um andere Dinge farblich passend für Ihre Küche aussuchen zu können. Mit diesem Muster haben Sie jedenfalls etwas in der Hand, um die handwerkliche Arbeit zu überwachen und festzustellen, ob Ecken und Kanten an den endgültigen Arbeitsplatten wirklich so werden, wie Sie wollen.
Sobald man in Begleitung des Arbeitsplattenherstellers beim Lieferanten die Steinplatten ausgesucht hat, sollte man dafür sorgen, dass sie für Sie zurückgehalten werden und Ihr Arbeitsplattenhersteller darauf zugreifen kann. Er sollte dabei sein, damit er seine Meinung zu Ihrer Auswahl abgeben kann. Fotografieren Sie die Steinplatten. Versehen Sie jedes Foto und jede Platte mit einer Nummer und bestimmen Sie mit dem Hersteller, wie er sie schneiden soll, denn er wird sicher sagen, was er denkt oder dass er sich darum kümmert und sowieso schon weiß, was Sie wollen. Entscheidend ist, wem Sie vertrauen. Nun können Sie sich auch über den Preis und den Liefertermin einig werden.
Wichtig ist auch noch die Endbehandlung der Arbeitsplatten. Polierte Oberflächen sind traditionell am meisten verbreitet, aber neuerdings gehen Designer auch zu geschliffenen und strukturierten Oberflächen über, um etwas weniger Glanz und damit einen weniger krassen Übergang zu den Oberflächen der Küchenmöbel zu haben. Ich persönlich mag eine Kombination aus leicht gebürsteter und geschliffener Oberfläche, die eine schöne Struktur hat, aber so eben ist, dass man Gläser darüber schieben kann, ohne dass sie umkippen.
Granit ist im Moment zu vernünftigen Preisen erhältlich und kann mit den meisten anderen angebotenen Produkten mithalten. Suchen Sie den Hersteller ebenso sorgfältig wie den Stein aus, da die Preise bis zu 40% variieren können. Lassen Sie sich auf jeden Fall Beispiele seiner Arbeit zeigen, sowie Fotos, Referenzen von Eigentümern und überprüfen Sie seine finanzielle Vertrauenswürdigkeit und ob irgendwelche Klagen gegen ihn vorliegen. Sorgen Sie unbedingt dafür, dass die Arbeitsplatten nach dem Einbau gereinigt werden, so dass Sie ggf. Kratzer und andere Fehler erkennen können. Haarrisse sind bei vielen Granitsorten ganz normal und Sie sollten gleich bei der Auswahl der Steinplatten darauf achten, indem Sie sie ganz genau anschauen. Ebenso sollte der Verkäufer Sie darauf hinweisen. Machen Sie keine Abstriche beim Hersteller/Einbauer, da er eine wichtige Rolle spielt und der Granit in Ihrer Küche so entscheidend ist, da er schließlich und endlich am meisten ins Auge sticht. Da muss einfach alles passen.
Abschließend heißt es noch, die Küchenfirma zu unterrichten, dass Sie vorhaben, Granitarbeitsplatten zu verwenden und wie dick diese sind, so dass sie sich um die notwendige Stabilität der Küchenteile kümmern können, damit sie das Gewicht des Granits auch tragen. Besprechen Sie mit dem Granithersteller, wo die Ausschnitte für Spüle und Herd hingehören und erinnern Sie ihn daran, die schmalen Stege vorne und hinten, die vielleicht nur 5 cm breit sind, zu verstärken, so dass sie nach Jahren der Benutzung oder bei großer Belastung keine Risse bekommen oder sogar brechen, denn diese Bereiche sind wirklich heikel. Viele Käufer haben Zeichnungen aus der Werkstatt mit dem Granitplan, so dass man immer sicher ist, dass alles nach Vorstellung abläuft.
Alles was man bespricht und auswählt sowie alle besonderen Hinweise sollten auf jeden Fall für alle Beteiligten schriftlich festgehalten werden. Vergewissern Sie sich, dass das Unternehmen, das Ihre Arbeitsplatte herstellt, genau Bescheid weiß über Größe, Bereich, Maße, Kanten, Ecken, Ebenheit, Nahtstellen und es Ihren Auftrag fachmännisch aufnimmt, d.h. dabei die Schneidtoleranzen, Arbeitsplatten auf einer anderen Höhe, Farben an Nahtstellen, Versiegelung und Überstände überall dort beachtet, wo die Arbeitsplatte weiter über die Schränke hinausragt als normal, wie z.B. bei Bars oder Essbereichen, und wie der Küchenhersteller die entsprechenden Teile verstärkt, um dieses zusätzliche Gewicht zu tragen. Halten Sie schriftlich fest, dass Sie kein repariertes, verklebtes Material wollen und keinen Abspliss, keine Risse, Kratzer und zu tiefe Kuhlen. Gewisse Vertiefungen sind bei Stein absolut in Ordnung, ebenso wie feine Fissuren oft zum Bild des Steines gehören. Sobald der Stein einmal eingebaut ist, kommen Sie mit Ihrem Hersteller schriftlich überein, welche Versiegelung zu empfehlen ist und ob es eine Oberflächenversiegelung oder eine Imprägnierung sein soll und wie der Granit in den Jahren danach zu pflegen ist.
Vorsicht bei geharzten Arbeitsplatten. Heutzutage werden viele Arbeitsplatten mit einer Harzschicht versehen, die in die Platte einzieht und damit hilft, gewisse Schönheitsfehler, die in jedem Stein vorkommen, zu kaschieren. Was ein Problem sein kann, ist, dass diese Oberflächenbehandlung dazu führt, dass die Kanten des Steins nach der Endbehandlung farblich (die geharzte Fläche kann etwas dunkler sein) oder in der Struktur womöglich nicht 100 % zu der Oberfläche passen. Wenn Sie eine geharzte Platte kaufen wollen, bitten Sie den Hersteller auf jeden Fall, dass er Ihnen die Kanten einer solchen Platte zeigt, damit Sie den Unterschied bei Ihrer zukünftigen Arbeitsplatte sehen können. Auf jeden Fall ist es schwieriger zu erkennen, ob der Granit völlig in Ordnung ist, wenn die Platte geharzt ist. Eben dieses Harz kann auch Probleme verursachen, wenn der Stein versiegelt wird und/oder an den Nähten in manchen Fällen Flecken auftreten. Wenn man geharzten Stein im Außenbereich verwenden will, muss man sich unbedingt vergewissern, dass das verwendete Harz UV-beständig ist.
Bei der Pflege von Granitplatten sollte man kein Scheuermittel verwenden. Gut zur Reinigung geeignet sind einfach Wasser und Seife, und das direkt nach der Verwendung, nicht erst Stunden später. Ab und zu sollte man die Versiegelung erneuern, und es werden es werden auch spezielle Reinigungsmittel für Granit zum Kauf angeboten. Wenn Arbeitsplatten gut eingebaut und gepflegt sind, halten sie länger sie länger als jede andere Arbeitsplatte auf dem Markt. An so einer Platte hat man normalerweise mindestens 50 Jahre lang seine Freude.